Steckerlfisch - eine bayerische Spezialität

Es ist wieder Frühling, und in wenigen Tagen endet mit der Schonzeit von Regenbogenforelle und Hecht die winterliche "Saure Gurken"-Zeit endgültig. Gleichzeitig zieht es die Menschen wieder nach draußen, und man merkt richtig, wie alle Freude daran haben, das schöne Wetter im Kreis von Freunden und Bekannten unter freiem Himmel zu genießen. Und was passt besser zum Sommer als ein traditioneller bayerischer Steckerlfisch, gepaart mit einer eiskalten Maß Bier? Ich möchte an dieser Stelle für selbst gefangenen und selbst zubereiteten Steckerlfisch werben und von unseren Erfahrungen berichten.



Zwar haben in früheren Zeiten vor allem Renken und Nasen(!) als Steckerlfische gedient, doch heute finden sich meistens norddeutsche Makrelen im Angebot - gelegentlich aber auch Saiblinge oder Forellen. Für mich persönlich ist jedoch die Regenbogenforelle aus eigenem Fang der ideale Steckerlfisch. Während ich bei den meisten Fischarten, insbesondere bei den Salmoniden, hohe Schonmaße, klare Entnahmelimits und eine eigenverantwortliche, selektive Entnahme auf Basis des bayerischen Ministerialerlasses L4‐7976‐1/36 befürworte, ist die Regenbogenforelle als nicht gefährdete und häufig durch Besatzmaßnahmen gestützte Fischart sozusagen der perfekte Küchenfisch.

Hat man ein paar Regenbogenforellen in Portionsgröße beisammen, kann es losgehen. Denn anders, als man vielleicht of meint, braucht man im Grunde nur einen normalen Grill und einen Steckerlfisch-Grillaufsatz. Meine Empfehlung ist da ganz klar der von der Firma Praktisches und Schönes aus Überacker, den es entweder für vier oder für sechs Fische zu 65 bzw. 75 Euro zu bestellen gibt. Außerdem braucht man eine geeignete Gewürzmischung, z.B. aus edelsüßem Paprikapulver, gemahlenem Chilli, Pfeffer, Zucker, Knoblauchpulver und Salz. Die ausgenommenen, von ihren Kiemen befreiten und gründlich gewaschenen Fische reibt man innen und außen ausgiebig mit der Würzmischung ein und lässt sie so einige Stunden im Kühlschrank ziehen (z.B. über Nacht). Wenn dann das Grillevent beginnt und die Glut in Fahrt kommt, spießt man die Forellen auf geeignete Holzstäbe auf. Früher waren das Weidenäste, heute kann man solche Spieße auch kaufen. Bei dem oben genannten Grillaufsatz sind sie beispielsweise im Lieferumfang enthalten. Wichtig ist, dass man die Spieße anständig wässert, damit sie nicht ankokeln, und dass man die jeweils durch das Fischmaul eingeführte Spitze in der Bauchhöhle entlang des Rückgrats ins Schwanzflossenteil einsticht, damit der Fisch gut hält. Dann kommen die Forellen auf den Grill und werden zuerst auf der Rückenseite (also mit der offenen Bauchhöhle nach oben) ohne Drehen für 15 Minuten gegrillt. Das dient dazu, dass das Eiweiß des Fisches stocken kann, damit die Fische auf dem Spieß fest werden. Anschließend kann man die Steckerl drehen und die Bauchseiten grillen. Ich bestreiche die Forellen während des Grillvorgangs gerne noch alle paar Minuten mit etwas Öl, das gerne auch gewürzt sein kann. Das sorgt für besonders saftige Fische und eine schmackhafte Haut. Dazu passen Brezn und Kartoffelsalat und - wie oben schon erwähnt - ein frisches Bier. Wohl bekomm's!


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